Energieeffizienz im Gas-Verbrauch – Aktuell wichtiger denn je!
Maßnahmen zum Energiecontrolling und Monitoring sind beim Stromverbrauch vielerorts schon länger etabliert. Denn Unternehmen möchten wissen, welche Maschinen oder Bereiche wie viel Strom verbrauchen. Das Ziel: technisch oder durch intelligente Regelung dort zu optimieren, wo Effekte schnell und nachhaltig wirken. Ganz anders die Lage bei Erdgas. Hier ist das sogenannte Submetering noch selten, zumindest in Nicht-Produktionsbereichen. Aber auch da lassen sich durch Energiecontrolling deutliche Einsparungen erzielen.
Messkonzepte und Energiecontrolling-Systeme arbeiten mit Zählern, die den Energieverbrauch da ermitteln, wo er wirklich stattfindet. Was das heißt, lässt sich anhand eines Beispiels deutlich machen: Nehmen wir an, dass wir ein Messkonzept für einen Komplex aus mehreren Gebäuden planen. Im konkreten Fall werden alle Gebäude über zentral bezogenes Erdgas beheizt. Es ist also klar, wie viel primäre Heizenergie in Form von Erdgas pro Jahr verbraucht wird. Schließlich steht die insgesamt bezogene Menge auf der Beschaffungsrechnung.
Damit man aber herausfinden kann, welches Gebäude wie viel Energie benötigt, muss man den Erdgasverbrauch (oder auch den Wärmeverbrauch) an definierten Unterpunkten messen. Je detaillierter das geschieht, desto besser. Es bringt mehr Transparenz und erweitert die Handlungsspielräume.
Wie kann damit Energie und Erdgas gespart werden?
Wer den genauen Energieverbrauch von Gebäuden oder Geräten kennt, hat einen Informationsgewinn erzielt. Im zweiten Schritt kommt es aber darauf an, die erhobenen Daten intelligent zu nutzen. Das geht mit einer Energiemanagement-Software. Sie wertet die Daten detailliert und witterungsbereinigt aus. So wird klar, wo die konkreten Optimierungspotenziale in den Gebäuden liegen.
Die kontinuierliche Datensammlung ermöglicht eine bessere Überwachung und Steuerung von Geräten, sodass höhere Energieverbräuche – etwa aufgrund eines Defektes oder einer fehlerhaften Parametrierung – schneller auffallen. Das kann genau wie technische Optimierungsmaßnahmen zum Energiesparen beitragen.
Wie viel darf ein Messstellenbetrieb kosten? Drei Prozent.
Jedes Unternehmen ist individuell. Dennoch gibt es beim Aufbau eines Energiecontrollings eine pauschale Antwort auf diese Frage: die Daumen-3-Prozent-Regel. Sie besagt, dass man ein aussagekräftiges System zum Preis von maximal 3 Prozent der jährlichen Energiekosten realisieren kann.
Sofern bereits eine Messinfrastruktur vorhanden ist, lässt sich diese natürlich ins System mit einbeziehen. Der positive Effekt: Durch erzielbare Einsparungen wird die Investition schnell wettgemacht.
Wird ein Messkonzept gefördert?
Im Rahmen des Programmes „Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft“ kann man beim BAFA Förderanträge für Messkonzepte stellen. Dafür wurde das Modul 3 „MSR, Sensorik und Energiemanagement-Software“ ins Leben gerufen. Förderfähig sind Software, Sensorik, Regelungstechnik, Lizenzen, Technik und Kosten für Datenübertragungen sowie die Einweisung und Schulung von Mitarbeitern. Dabei beträgt die maximale Förderhöhe 15 Millionen Euro pro Investitionsvorhaben und bis zu 40 Prozent der förderfähigen Investitionskosten.
Wie können Sie konkret vorgehen?
- Im ersten Schritt sollten Sie die Messpunkte festlegen. Dabei folgt man dem Energiefluss – und erfasst die Bereiche oder Geräte, die einen hohen Energieverbrauch haben. Ebenso ist es sinnvoll, vorrangig Bereiche zu messen, in denen sich Maßnahmen für mehr Effizienz leicht realisieren lassen.
- Sie sollten alle Einflussfaktoren – wie etwa Wetterdaten und Temperaturen – berücksichtigen. Nur so erhalten Sie wirklich aussagekräftige Daten.
- Sie müssen die nötige Messtechnik verbauen. Wichtig: Wenn Sie hier systematisch arbeiten, verhindern Sie unnötige Zusatzkosten. Zum Beispiel dadurch, dass die Infrastruktur von Anfang an später mögliche Erweiterungen berücksichtigt.
- Die gesammelten Daten müssen in die Software übertragen werden. Denn mit ihr haben Sie alle Möglichkeiten der Auswertung.
- Sie sollten im Unternehmen Ansprechpartner festlegen, die für das Thema verantwortlich sind. Denn nur, wenn das System dauerhaft genutzt wird, kann es alle Stärken ausspielen.
Unser Tipp: Wenn Sie Fragen haben, holen Sie in jedem Fall Spezialisten an Bord. Damit gehen Sie auf Nummer sicher.