Gerne helfen wir Ihnen bei Ihren Fragen weiter.

Tel.: +49 621 290 5200

Netzentgelte in 2024: Wie kann betriebliches Energiemanagement helfen?

Strommasten

In Deutschland entfällt ein erheblicher Teil der Strom- und Gasrechnungen auf die Netzentgelte. Während Haushaltskunden lediglich den Arbeitspreis der Netznutzung berücksichtigen müssen, werden Kunden mit einem Jahresenergieverbrauch über 100.000 kWh (Strom) und 1.500.000 kWh (Erdgas) zusätzlich mit den Kosten für die in Anspruch genommene Jahreshöchstleistung konfrontiert. Diese Anteile erfahren deutschlandweit im Jahr 2024 erhebliche Zuwächse. Im Folgenden zeigen wir auf, mit welchen Kosten zu rechnen ist und welche Maßnahmen ergriffen werden können.

Die Bedeutung von Netzentgelten

Netzentgelte sind Gebühren, die von den Netzbetreibern für die Nutzung ihrer Strom- oder Erdgasnetze erhoben werden und in der Regel über die Stromabrechnung an die Endverbraucher weitergegeben werden. Sie stellen somit einen integralen Bestandteil der Energiepreise dar. Die gültigen Entgelte für das kommende Jahr werden am Ende eines jeden Jahres veröffentlicht und sind für sämtliche Letztverbraucher verbindlich.

Entwicklung der Netzentgelte in der Vergangenheit

Die Analyse der Netzentgelte für Strom über einen Fünfjahreszeitraum verdeutlicht eine kontinuierliche Preissteigerung. Als Beispiel stiegen die Kosten für die Inanspruchnahme von Leistung in einem ausgewählten Netzgebiet innerhalb von fünf Jahren von 111,14 EUR / KW auf aktuell 173,89 EUR / KW, was einer Preissteigerung von 56 % entspricht. Parallel dazu erhöhte sich der Arbeitspreis für die Netznutzung von 0,79 ct / kWh auf aktuell 1,02 ct / kWh, eine Steigerung von 29 %.

Aktuelle Preisentwicklung 

Die Preisentwicklung variiert in den verschiedenen Netzgebieten, wobei der Ausbau der Netze, die Integration erneuerbarer Energien (Wind, PV, usw.) und der Ausbau von Stromtrassen zu einem weiteren Anstieg der Netzentgelte führen. Aktuell ist keine Entspannung in Sicht, insbesondere da der im Bundeshaushalt vorgesehene Zuschuss zur Entlastung der Netzentgelte nicht genutzt werden konnte, was zu einer spürbaren Verteuerung im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 führt.

Was bedeutet das konkret? – Ein Praxisbeispiel

Ein Industriekunde mit einem Jahresverbrauch von 4 GWh und einer Jahreshöchstleistung von 1.250 kW zahlte im Jahr 2019 31.600 EUR für die Netznutzung (Jahresverbrauch x Arbeitspreis Netznutzung von 0,79 ct /kWh) und 138.925 EUR für die in Anspruch genommene Jahreshöchstleistung. Im Jahr 2024 steigen diese Kosten bei identischem Jahresverbrauch und gleicher Jahreshöchstleistung auf 40.800 EUR für die Netznutzung und 217.362 EUR für die Jahreshöchstleistung. 

Das bedeutet eine Mehrbelastung von 87.637 EUR pro Jahr, was einer Steigerung von 51 % entspricht.

 Betriebliches Energiemanagement als Lösung

Angesichts dieser Entwicklungen wird betriebliches Energiemanagement zu einer entscheidenden Strategie, um den steigenden Energiekosten entgegenzuwirken. Durch eine transparente Analyse und effiziente Nutzung von Energiedaten können Unternehmen ihren Energieverbrauch nachhaltig senken, dauerhaft ihre Jahreshöchstleistungen reduzieren und somit die Energiekosten minimieren.

Die Kenntnis der Verursacher von Leistungsspitzen und Grundlast ist entscheidend, um den steigenden Energiepreisen effektiv entgegenzuwirken. Energiecontrolling schafft die notwendige Transparenz hinsichtlich des Energieeinsatzes im Unternehmen, während spezialisierte Software zur Analyse und Auswertung der Energiedaten dazu beiträgt, die richtigen Maßnahmen einzuleiten. Der Einsatz eines Lastmanagements führt in der Regel schnell zum Erfolg, beispielsweise durch die Reduzierung der Jahreshöchstleistung um 50 KW (Leistungspreis ca. 170 EUR/ KW), was bereits innerhalb eines Jahres rentabel ist.

 

Sie wünschen weitere Informationen?

Mehr zu unserer Energiemanagement-Software econ4.

Weitere Informationen zum Spitzen- & Ladelastmanagement mit econ.

 

 

Jetzt Newsletter und Blog abonnieren und informiert bleiben!