Wie die Städte und Gemeinden das Energieeffizienzgesetz effizient erfüllen können
Das Energieeffizienzgesetz verpflichtet Bund, Länder und Kommunen, jedes Jahr zwei Prozent Endenergie einzusparen – eine große Herausforderung bei einem Verbrauch, der sich auf insgesamt 180.000 kommunale Gebäude plus Infrastruktur verteilt. Doch die Lösung ist in dem neuen Gesetz auch schon enthalten: ein Energiemanagement-System – vor allem, wenn es die richtigen Schnittstellen mitbringt.
Öffentliche Stellen ab einem jährlichen Gesamtendenergieverbrauch von einer Gigawattstunde sind durch das Energieeffizienzgesetz verpflichtet, beim Endenergieverbrauch Einsparungen in Höhe von durchschnittlich zwei Prozent pro Jahr gegenüber dem jeweiligen Vorjahr zu erzielen.
Wenn der durchschnittliche jährliche Gesamtendenergieverbrauch der Jahre 2020, 2021 und 2022 drei Gigawattstunden überschreitet, müssen öffentliche Stellen zudem ein Energie- oder Umweltmanagement-System einrichten. Bei einem Verbrauch zwischen einer und drei Gigawattstunden genügt ein vereinfachtes Energiemanagement-System. In beiden Fällen muss das System bis 30. Juni 2026 eingerichtet sein.
Energiemanagement-System auch für Kommunen
Um fortlaufend Energie einsparen zu können, wie vom Energieeffizienzgesetz gefordert, braucht es vor allem Transparenz über den Verbrauch. Denn ohne das Wissen, wo und wann wie viel Energie verbraucht wird, bleibt es weitgehend dem Zufall überlassen, wie viel eine Effizienzmaßnahme tatsächlich bringt. Ein Energiemanagement-System liefert diese Transparenz.
Doch der Aufwand kann bei der öffentlichen Hand erheblich größer sein als etwa bei Unternehmen. Denn die Verbrauchsdaten fallen hier weit verteilt an, etwa in der Sporthalle, im Rathaus, im Bauhof und Wasserwerk und an Straßenleuchten. Um sie auswerten zu können, müssen sie jedoch zentral in der Energiemanagement-Software vorliegen.
Eine Aufnahme der Daten von Hand ist nicht nur sehr zeit- bzw. ressourcenintensiv, sondern auch fehleranfällig. Deshalb hat sich zum Beispiel die Gemeinde Riegel am Kaiserstuhl für eine Lösung entschieden, mit der sie die Daten automatisiert auch über weite Strecken an die Energiemanagement-Software senden kann.
LoRa ermöglicht Datenübertragung über weite Strecken
Hierfür nutzt sie unser Energie- und Leistungsmessgerät econ sens3 und einen Konverter, der die Messdaten in ein Format umwandelt, das von der Netzwerktechnologie LoRa verarbeitet werden kann. Damit können die Daten automatisiert an unsere Energiemanagement-Software econ4 geschickt werden.
Wie das im Detail funktioniert, lesen Sie hier.
Energieeffizienzgesetz und Klimafolgenanpassung mit einem System meistern
Doch Riegel nutzt das System nicht nur für das Energiemanagement: Mit LoRa-Temperatursensoren analysiert die Gemeinde das Aufheiz- und Abkühlungsverhalten in den Klassenzimmern der Grundschule und in der Mehrzweckhalle, außerdem sollen auch die Pegelstände von Flüssen gemessen werden.
So kann Riegel mit dem Energiemanagement-System in Kombination mit dem LoRa-Netzwerk nicht nur das Energieeffizienzgesetz erfüllen, sondern auch andere kommunale Aufgaben effizienter erledigen. Zudem ist die Gemeinde für Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung gewappnet.
Was ist LoRaWAN?
Ein LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) basiert auf der offenen, drahtlosen und bidirektionalen Funktechnologie LoRa. Damit können Endgeräte mit geringem Energieverbrauch kleine Datenmengen über weite Strecken an ein Gateway übertragen bzw. von dort erhalten. Das Gateway schickt die Daten an andere Endgeräte oder an einen Netzwerkserver. Ein LoRaWAN-Netzwerk lässt sich kostengünstig aufbauen und betreiben. Für die Sicherheit sorgen die Authentizitätsprüfung und die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.