Die ValERI-Norm und ihre Bedeutung für Unternehmen

Immer wieder fällt in aktuellen Gesetzen und Verordnungen, wie z. B. dem Energieeffizienzgesetz, der Carbon-Leakage-Verordnung und der EnSimiMaV, der Begriff ValERI, doch was bedeutet dieser eigentlich? 

Der Begriff steht ausgeschrieben für Valuation of Energy Related Investments. Es handelt sich hierbei um eine europäische Norm, welche als Basis für die Bewertung energiebezogener Investitionen gilt.

Ein Haupttreiber der ValERI-Norm ist das Energieeffizienzgesetz (EnEfG). Vereinfacht ausgedrückt sind Unternehmen, die in den letzten drei Jahren durchschnittlich mehr als 2,5 Gigawattstunden Energie verbraucht haben, gemäß § 9 EnEfG dazu verpflichtet, konkrete Pläne zu erstellen und zu veröffentlichen, wie sie die identifizierten Einsparmaßnahmen aus Energieaudits und Energiemanagement- oder Umweltmanagement-Systemen umsetzen werden. Diese Verpflichtung gilt nur für "wirtschaftliche" Maßnahmen.

Doch wann gilt eine Maßnahme als wirtschaftlich?

Eine der wichtigsten Vorgaben des EnEfG ist in diesem Zuge die Wirtschaftlichkeitsbewertung nach ValERI-Norm (DIN EN 17463). Diese schafft Standards für die Bewertung von energiebezogenen Investitionen oder Effizienzmaßnahmen, um auf Basis von Kapitalwertberechnungen Maßnahmen und deren Nutzungsdauer ableiten zu können. Eine Maßnahme gilt nach EnEfG dann als wirtschaftlich, wenn sich nach maximal 50 % der Nutzungsdauer ein positiver Kapitalwert gemäß ValERI-Norm ergibt.

Häufig werden aktuell zahlreiche Effizienzmaßnahmen in energieintensiven Unternehmen nicht umgesetzt, obwohl diese sich aus wirtschaftlicher Sicht durchaus rechnen würden. Daher macht der Gesetzgeber zunehmend Vorgaben, wie mit den wirtschaftlichen Maßnahmen umzugehen ist. Mit der ValERI-Norm wird die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung vereinheitlicht und somit Vergleichbarkeit hergestellt. Die Berechnung von Kapitalwerten ermöglicht es Unternehmen darüber hinaus, die langfristigen Auswirkungen von Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen zu bewerten und somit auch strategische Entscheidungen zu treffen.

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