Gerne helfen wir Ihnen bei Ihren Fragen weiter.

Tel.: +49 621 290 5200
Werksgelände Fried

Fried Kunststofftechnik

Von der Energiedatenerfassung zur umfassenden Analyse

Fried Kunststofftechnik zählt zu unseren langjährigen Kunden: Schon seit rund zehn Jahren nutzt der Spezialist für kundenspezifische Lösungen aus Kunststoff das econ Energiemanagementsystem. Seitdem hat er das Messsystem stetig erweitert und verfeinert. Und Fried ist den nächsten Schritt gegangen: Die Energiedatenerfassung bildet nun die Basis, um das Verständnis der energetischen Prozesse im Unternehmen zu vertiefen und so das Energiesystem weiter zu optimieren, die Energieeffizienz zu steigern und die CO2-Emissionen zu reduzieren. 

Wärmepumpe

Automatisierte Kennzahlenermittlung 

Anfangs war Strom der größte Kostenfaktor im Energiebereich, heute ist die ganzheitliche Betrachtung von Strom, Gas und Wärme in den Fokus gerückt. Erdgas benötigt Fried in erster Linie für die Wärmeerzeugung. Um den Verbrauch hier zu reduzieren, setzt Fried jetzt eine Wärmepumpe ein. Sie nutzt die Abwärme der Maschinen, um Prozesswärme für den Trockenofen zu erzeugen. Zwischen Heizungsanlage und Wärmepumpe auf der einen und dem Trockenofen auf der anderen Seite ist ein Wärme-Pufferspeicher geschaltet. Für die Fälle, in denen die Wärmepumpe nicht läuft, z. B. aus Wartungsgründen oder weil keine Abwärme aus der Produktion zur Verfügung steht, kann so die Heizung die Prozesswärme liefern. 

Wärmepumpe

Ein Wärmemengenzähler am Trockenofen misst die benötigte Wärmeenergie, über die Schnittstellen-Lösung econ connect ist er an das econ-System angebunden. Dabei kann jedoch nicht unterschieden werden, ob die Wärme von der Wärmepumpe oder von der Gasheizung kommt. Es war jedoch das Ziel von Dr. Andreas Tewald, Energiemanagementbeauftragter und Leiter Arbeitsvorbereitung und Facility Management bei Fried, das Gas-Einsparpotenzial der Wärmepumpe quantifizieren zu können. 

„Diese Ergebnisse können so an die Geschäftsführung sowie an Partner und Fördermittelgeber kommuniziert werden“, so Dr. Tewald. „Bei solchen Aufgabenstellungen sind wir froh, dass wir econ nicht nur als Messsystem nutzen können, sondern auch zur Kennzahlenermittlung.“ Hierfür hat Dr. Tewald in econ eine Formel hinterlegt, mit der das System automatisiert den Gasverbrauch des Trockenofens ausgibt. „Mit diesen konkreten Werten können wir ganz andere Aussagen und Prognosen treffen als mit reinen Schätzungen.“ Darüber hinaus ermittelt der Energiemanagementbeauftragte auch den tatsächlichen Wirkungsgrad der Wärmepumpe. So muss er sich nicht auf die Angaben des Herstellers verlassen.

Für die Wirtschaftlichkeitsberechnung der Wärmepumpe ist neben der Gaseinsparung auch der zusätzlichen Strombedarf zu betrachten. Hierfür hat Dr. Tewald in econ die Preise für Gas und Strom hinterlegt. „Es ist hilfreich bei econ, dass Energie nicht nur mit der kWh-, sondern auch mit der Euro-Brille betrachten lässt – sogar mit flexiblen Tarifen.“ 

econ4 Startbildschirm auf Ipad

Messdaten geben Auskunft zu Abwärmepotenzial 

Meistens nutzt Fried Neu- oder Ersatzbeschaffungen, um das Messsystem zu verfeinern und detailliertere Einblicke in die energetischen Prozesse zu gewinnen. Bei der Konzeption einer neuen zentrale Kälteanlage hat Fried Wärmemengenzähler in die einzelnen Abwärmekreise installieren lassen, um herauszufinden, wieviel Energie hier abgeführt wird. Die Zähler wurden ebenfalls über econ connect angeschlossen. „Damit können wir nicht nur das Potenzial für den Einsatz einer weiteren Wärmepumpe erkennen, sondern auch die Datenmeldung an das Abwärmekataster ganz einfach erledigen“, berichtet Dr. Tewald. 

Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse aus dem Abwärme-Lastgang und der guten Erfahrung mit der ersten Wärmepumpe, plant Fried nun, eine weitere zu beschaffen. Die Daten bieten auch eine solide Grundlage für die Dimensionierung der Anlage. 

08-5 Produktion Sens3 Arburg _0874

Erweiterung des Messsystems und neue Anlagen

Bei der Installation einer neuen Lackieranlage hat Fried zusätzliche Stromaufnehmer integrieren lassen: Mit weiteren econ sens 3 kann nun der Stromverbrauch der einzelnen Teilprozesse, wie Fördertechnik, Roboter und Lüftungstechnik, separat erfasst werden. Dies ermöglicht ein besseres energetisches Verständnis für die Anlage und detailliertere Analysen des Energieverbrauchs. Etwa ein steigender Stromverbrauch lässt sich auf einzelne Teilprozesse zurückführen, z. B. auf verschmutzte Filter. 

„Der Zeitpunkt für den Filterwechsel lässt sich auch, wie üblich, über die Zunahme der Pressung ermitteln. Doch durch die Daten aus econ wissen wir auch, dass es effizienter und wirtschaftlicher ist, den Filter frühzeitig zu wechseln, um den teuren, exponentiell ansteigenden Stromverbrauch zu verhindern“, berichtet Dr. Andreas Tewald. „Solche Zusammenhänge werden nur durch die Messungen und die Berichte in der Software erkennbar.“ Der Energiemanagementbeauftragte hat daraufhin entsprechende Grenzwerte in econ hinterlegt. Werden diese überschritten, erhält der Verantwortliche eine entsprechende E-Mail mit dem Hinweis zum Filterwechsel. 

Learning: Dokumentation nicht vernachlässigen

Eine Erfahrung möchte Dr. Tewald gerne weitergeben: „Es ist empfehlenswert, die Systemdokumentation immer zu pflegen, vor allem wenn mehrere Menschen mit dem System arbeiten.“ 

Bei der Einführung des Energiemanagementsystems hat econ solutions neben der Installation auch die Dokumentation übernommen. Wie geschildert hat Fried das System seitdem sukzessive erweitert und verfeinert. Im Tagesgeschäft ging es dabei oft unter, die Dokumentation nachzuhalten. „Dadurch müssen wir uns immer zuerst den Überblick verschaffen, bevor wir Messwerte für die Ermittlung von Kennzahlen nutzen, was Zeit kostet“, erklärt Dr. Tewald. Deshalb wurde econ jetzt beauftragt, die Dokumentation wieder auf den aktuellen Stand zu bringen. 

Damit kann Fried das econ-System noch effizienter nutzen, um seinen Energieeinsatz weiter zu optimieren und auch steigende Anforderungen an Energieeffizienz und Nachhaltigkeit zu erfüllen.

Es hilft uns sehr, dass wir das econ-System nicht nur als Messsystem nutzen können, sondern auch zur automatisierten Kennzahlenermittlung.

Dr. Andreas Tewald, Energiemanagementbeauftragter und Leiter Arbeitsvorbereitung und Facility Management bei Fried Kunststofftechnik

Jetzt Newsletter und Blog abonnieren und informiert bleiben!